Friedensdienst in Tearce, Mazedonien
Donnerstag, 11. Dezember 2014
Gedichtreihe
Zur Vorweihnachtszeit sind alle verzweifelt auf der Suche nach den passenden Geschenken.
Inspiriert davon möchte ich jetzt eine kleine Gedichtreihe hier veröffentlichen, zu den Städten in der Umgebung, die ich während meiner Zeit hier schon besucht habe.
Ich hoffe sie vermittelt ein Gefühl davon, wie es ist, diese Städte zu sehen, zu fühlen und zu riechen und lässt euch nicht ratloser zurück als davor. Ich beginne die Reihe mit Prishtina, da mir hier die Idee gekommen ist, es folgen Tetovo und Skopje und ganz vielleicht noch weitere.





Wenn ich meinen Körper verschenken würde


Wenn ich meinen Körper verschenken würde,
meine Leber würde Prishtina gehören.
Wo wäre ein solches Opfer passender
als zwischen Hochhäusern und orange leuchtendem Nebel?
Bitshku madre und Quittenrakija
(verdaut eine Leber auch Tarnfarben?)
qi bon? - was machst du?, te fle? – niemals
ich überlege, meine Füße dazu zu geben,
sie wollen tanzen,
nur weiß ich nicht, ob ich mich jetzt schon von ihnen trennen kann.
Darf man tanzen auf einen Ort beschränken?
Meine Füße sind wie meine Lieblingsschuhe,
sie schreien danach, zu tanzen.


Wenn ich meinen Körper verschenken würde,
Tetovo würde eine Hand bekommen.
Wie eine Brücke zwischen den fremden und verstehen,
eine Brücke auf der man lernen kann zu tanzen, ohne die Blicke zu beachten.
Ein Wegweiser, um sich in die Stadt im Alltagskleid zu verlieben.
Eine Hand kann so vieles.
Sogar Zeichensprache. Dann müsste man sich nicht entscheiden
-falla...äh...minderit-
Handlinien im Straßenverlauf, namenlos wie das Orginal,
GENAUIGKEIT IST WICHTIG.
Nur Gerüchte und Halbwahrheiten gibt es noch mehr als Flaggen.


Was soll ich Skopje schenken,
einer Stadt, die vor lauter Spielzeug kaum atmen kann?
Ist es nicht ungerecht, eine solche Stadt mit weiteren Geschenken zu überhäufen?
Am liebsten würde ich ihr meinen Darm in die offenen Straßen legen
wie eine unangenehme Erinnerung an zerfallende Schulen und Krankenhäuser.
Aber ich will nicht pathetisch sein.
Vielleicht sollte ich ihr meinen Haaransatz überlassen,
perlmuttern schimmernd am Grund der Vardar.
Denn wer fliegt schon gegen Straßenlaternen,
wenn der Mond mit geöffneter Brust vor einem liegt?

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Letzte Aktualisierung: 2015.02.05, 17:14
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